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Ansteckung und Krankheitsverlauf
Als HIV wird die Ansteckung mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV oder HI-Virus) bezeichnet. Im Vergleich mit anderen Krankheitserregern ist HIV schwer übertragbar. Ein Infektionsrisiko besteht nur dann, wenn virushaltige Körperflüssigkeiten (z. B. Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit, Muttermilch) in ausreichender Menge in den Körper, auf die Schleimhäute oder direkt in eine offene Wunde kommen. Ein häufiger Infektionsweg von HIV ist ungeschützter Sex – insbesondere bei verletzungsanfälligen Sexpraktiken wie Analverkehr.
Ist der Körper erst mit dem HI-Virus infiziert, wehrt sich das Immunsystem gegen den Eindringling. Das HI-Virus schädigt das Immunsystem, indem es bestimmte Immunzellen angreift und dort die eigenen Erbinformationen mit dem Genmaterial der Zelle verbindet. Die Folge: Das Virus kann aus den Immunzellen der von einer HIV-Infektion betroffenen Menschen nicht mehr herausgelöst werden.
Werden HIV-Infizierte nicht mit Medikamenten behandelt, schädigt die Infektion das Immunsystem immer weiter. Die körpereigenen T-Helferzellen verlieren zunehmend ihre Fähigkeit, die Abwehr eindringender Krankheitserreger zu steuern. Dadurch kann es zu lebensbedrohlichen Krankheiten wie Lungenentzündungen oder Krebs kommen – in diesem letzten Stadium spricht man bei einer HIV-Infektion von Aids (Acquired Immune Deficiency Syndrome).
Diagnose und Therapie
HIV ist heute sehr gut erforscht, und es gibt deutliche Fortschritte in der Behandlung. Die Diagnose HIV-positiv hat daher heute eine andere Bedeutung als früher. Ist ein Patient infiziert, kann er dank der modernen antiretroviralen Medikamente inzwischen zwar nicht geheilt, aber gut behandelt werden. Bei frühzeitiger Diagnose haben HIV-Patienten heute eine annähernd normale Lebenserwartung – und das bei guter Lebensqualität. Dazu müssen die Symptome erkannt und die HIV-Therapie muss rechtzeitig begonnen werden, bevor die Erkrankung das Immunsystem bereits zu sehr geschädigt hat. Um diesen Zeitpunkt optimal zu bestimmen, misst der Arzt regemäßig die Viruslast und die Zahl der T-Helferzellen durch einen einfachen Bluttest.
Es gibt unterschiedliche HIV-Medikamente. Sie alle haben aber eines gemein: Die richtige Wirkstoffkombination verhindert die weitere Vermehrung des HI-Virus. Die Tabletten müssen ein Leben lang täglich eingenommen werden.
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