Antikörper und Antikörper-Wirkstoff-Konjugate
Anders als niedermolekulare Verbindungen, werden Biologika (auch Biopharmazeutika) in lebenden Zellen produziert. Bestimmte Biologika, wie z. B. Antikörper, zielen direkt auf Krebszellen ab, indem sie den Zellprozess stören, der am Wachstum und der Ausbreitung von Tumoren beteiligt ist. Bispezifische Antikörper sind eine Möglichkeit, das therapeutische Potenzial von Antikörpern zu optimieren. Mithilfe eines bispezifischen Antikörpers können z.B. T-Zellen direkt zu den Tumorzellen gelotst werden oder zwei Targets parallel blockiert werden. Bei Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (Antibody Drug Conjugate; ADC) wird ein Antikörper mit einem niedermolekularen Arzneimittel kombiniert. Das Ziel von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten ist es, die Spezifität der Antikörper zu nutzen und einen chemischen Wirkstoff direkt und präzise zum erkrankten Gewebe zu transportieren und damit eine Schädigung von gesundem Gewebe zu vermeiden. Jedes ADC setzt sich aus drei Teilen zusammen: dem Antikörper, der auf ein bestimmtes Protein der Tumorzelle abzielt, dem chemischen Wirkstoff, der das erkrankte Gewebe angreifen soll, sowie einer weiteren chemischen Substanz, dem sogenannten „Linker", der die beiden anderen Komponenten miteinander verbindet. Diese verbindende Substanz ist deshalb so wichtig, da sie dafür sorgt, dass der Wirkstoff erst dann freigesetzt wird, wenn er die Zielzelle - also das Tumorgewebe - erreicht hat.Tumorzellen gelotst werden oder zwei Targets parallel blockiert werden